Die bereits vergangen Termine
31. Mai 2015: Longways und die Bourée aus „La Bourée d'Achille“
in der Ballett- und Tanzschule Anastasia Dirksen
Am 31. Mai, dem ersten Tag der Reihe, widmen wir uns am Vormittag (10:00 bis 13:00 Uhr) den Contredanses in der „Longway“-Aufstellung (Gassentänze), die als typisch englisch angesehen wird. Wir lernen einige ausgewählte Tänze mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Wir trainieren das dazugehörige Schrittmaterial und erhalten einen Einblick in die jeweilige Notation. Hierbei gibt es auch eine kleine tanzgeschichtliche Einführung von Playfords „The English Dancing Master“ 1651 über Lorins „Livre de Contredance“ 1685-87 zu Feuillets „Recueil de Contredances“ 1706. Auf dem Programm steht daraus – Playford: „Upon a Summers Day“, Lorin: „Christchurch Bells“, Feuillet: “La bonne amitié”.
Am Nachmittag (14:30 bis 17:30 Uhr) erarbeiten wir die erste Bourée aus dem Solopaartanz „La Bourée d'Achille“. Dieser Tanz ist aufgrund des überschaubaren Schrittmaterials und der Wiederholung von Schrittsequenzen als „Einsteigertanz“ gut geeignet ohne dabei „simpel“ zu sein. Wer bereits am Vormittag dabei war, hat schon einen Teil der verwendeten Schritte gelernt. In diesem Teil gibt es auch eine erste Einführung in die barocke Tanzschrift.
28. Juni 2015: Menuett
in der Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt
Am Vormittag (10:00 bis 13:00 Uhr) erlernen wir einige Contredanses aus England und Frankreich, die mit Menuettschritten ausgeführt werden. Das Angenehme dabei ist, dass wir dazu nur einen einzigen Schritt erlernen müssen (den wir in alle Raumrichtungen nutzen). Wir werden aber auch einige Variationen des Menuettschritts ausprobieren, und uns mit der besonderen Rolle des Menuetts im Ballsaal beschäftigen. Auf dem Programm steht – Lorin: „Contredance pour Monseigneur le Duc de Bourgogne menuet anglais“, Feuillet „Le Menuet a quatre“, Jayme: „Les Oeuffe de Paque”.
26. Juli 2015: Cotillons und das Menuett aus „La Bourée d'Achille“
in der Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt
Am 26. Juli, dem dritten und letzten Tag der Reihe vor der Sommerpause, widmen wir uns am Vormittag (10:00 bis 13:00 Uhr) der französischen Form der Contredanses – den Cotillons. Anders als bei den englischen Longways hat man hier seinen Partner an seiner Seite und die Paare bilden ein Quadrat. Die Cotillons des 18. Jahrhunderts funktionieren nach dem Strophen-Refrain Prinzip – individuell für jeden Tanz ist der spezifische Refrain, für die Strophen bedient man sich aus einem kleinen Repertoire bekannter Figuren. Auf dem Programm steht – Chorégraphie Durlach MS 210: „Le Cottillon Dauteüil”, Feldtenstein: „Cotillion No 3”, Davies: „Le Retourne du Printems”.
Am Nachmittag (14:30 bis 17:30 Uhr) erarbeiten wir das Menuett aus dem Solopaartanz "La Bourée d'Achille". Der Menuettteil ist der längste und damit vielleicht der anspruchsvollste Teil der Choreographie. Die abwechselnde Verwendung der verschiedenen Menuettschritte ist hier fast schon prototypisch und macht diesen Teil besonders charmant.
Zum Abschluss der ersten Tanztagreihe gibt es von 18:30 bis 21:00 Uhr ein kleines internes Tanzfest für alle Teilnehmer, bei dem wir noch einmal alle gelernten Tänze tanzen können. Dies ist auch für alle, die über ein historisch akkurat aufgebautes Kostüm verfügen die Gelegenheit, dieses „auszuführen“.
18. Oktober 2015: Tänze aus frühen deutschen Quellen
in der Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt
Am 18. Oktober 2015 wird es am Nachmittag von 14:30 bis 17:30 Contredanses aus deutschen Quellen geben. Hier ist natürlich insbesondere Ernest August Jayme zu nennen, der in seinem "Recüeil de Contre Dances" rund 120 Tänze notiert hat, darunter neben Kopien aus französischen Quellen auch einige eigene Werke. Eine zweite wichtige Quelle stammt von Pierre Dubreil, der dem Darmstädter Hof eine Reihe von Tänzen gewidmet hat. Auf dem Programm steht – Jaymes Version von: „Labonne Amitie“, Jayme: „Le Marinièr“, Dubreil: „La Hessoise Darmstadt“.
In der Vormittagsreihe (10-13 Uhr) befassen wir uns mit der wundervollen Tanzsuite "La Bourgogne", die aus den Teilen Courante - Bourrée - Sarabande - Passepied besteht.
15. November 2015: Tänze aus dem Rokoko
in der Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt
Am 15. November stehen am Nachmittag (14:30-17:30 Uhr) Tänze aus dem späten 18ten Jahrhundert auf dem Programm. Heute werden auf Barock- und Rokoko-Bällen meist nur Tänze aus der Mitte des 17ten bis Anfang des 18ten Jahrhunderts getanzt, weil diese besonders gut mit Musikeinspielungen und modernen Tanzbeschreibungen erschlossen sind. Das ist schade, denn die Kostüme und die dargestellte Zeit sind in der Regel in der zweiten Hälfte des 18ten Jahrhunderts anzusiedeln. Und es ist auch verwunderlich, denn die Tanzproduktion an Contredanses war in der zweiten Hälfte des 18ten Jahrhunderts besonders produktiv - es ist also überfällig, sich auch mit dieser Zeit zu befassen. Auf dem Programm steht – Delpesch: „La Berlinoise“ (als Bourée), Willsim: „La Baroque“, Davies: „Le Retourne du Printems”.
13. Dezember: Das Menuett im Ballsaal
in der Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt
Am 13. Dezember steht am Nachmittag (14:30-17:30 Uhr) das Menuett im Mittelpunkt. Das Z-Menuett - ein einfacher freier Paartanz - war der beliebteste Tanz auf Bällen des 18ten Jahrhunderts. Und auch einige Longways und Cotillons verwenden den Menuettschritt. Auf dem Programm steht – Feuillet: „Le Menuett du Chevalier“, Delpesch: „La Berlinoise“ (diesmal als Menuett), Chorégraphie Durlach MS 210: „Les Quatres Faces ou la Danse D'Hier“.